Da unsere weiblichen Burenziegen alle auf ein Zwillingspaar zurückgehen, setzen wir nur fremde Böcke in der Zucht ein. In der Regel wird nur ein Bock pro Decksaison eingesetzt und dies meist über zwei Jahre. Aus züchterischer Sicht mag es sinnvoller sein die unterschiedlichen Fehler bei den Ziegen mit verschiedenen Böcken auszugleichen. Auch sind die negativen Folgen geringer, wenn ein Bock nicht befruchtet oder schlecht vererbt. Bei kleinen Herden wie unserer gibt es aber auch Gründe, die für den Einsatz eines einzelnen Bockes sprechen.
Mehrere Böcke in Einsatz bedeutet, dass die Herde zur Deckzeit geteilt wird. Sowohl beim Teilen als auch beim Zusammenführen der Herde/n geht die bestehende Rangordnung verloren und die Neuordnung bedeutet Stress für die Ziegen. Aber auch aus züchterischer Sicht gibt es positive Effekte. Bei einer begrenzten Anzahl von Mutterziegen und dem Einsatz von nur einem Bock, erhält man von diesem mehr Nachkommen und somit einen besseren Überblick von dessen Vererbung. Auch ist die Nachzucht ausgeglichener, was u.U. von Vorteil bei der Zusammenstellung von Sammlungen ist. Zum Schluss sind da noch die ökonomischen Aspekte, diese betreffen die Anschaffung, Platz und Futter.
Gringo (2022-2023)
Gringo ist ein Gyros-Sohn aus der Zucht von Dieter Krieb und ist mit R9-F8-B9 gekört. Bei der Abholung war er 14 Monate alt und wog 110 kg. Das ergibt eine tägliche Zunahme von etwas über 240g für den gesamten Zeitraum !!!
Pik Bube (2020 – 2021)
Dieser Bock stammt aus der Zucht von Pia und Ditmar Stoll. Ein Bock mit sehr schöner Breite in Brust, Schulter und Rücken sowie sehr guter Keule. Er hat genau die richtige Größe und Kompaktheit, die wir uns von einem Fleischziegenbock wünschen. Diese positiven Eigenschaften gab er auch an seine Nachkommen weiter. Bei einigen fehlte es jedoch an der Farbe, so gab es zahlreiche gefleckte Ohren. Was auch schon feststeht, wenn er bei uns auszieht wird erst einmal renoviert. Pik Bube wurde im Alter von 7 Monaten mit R 8-F8-B8 gekört.
Ilai (2018 – 2019)
Einer der letzten Böcke aus der Zucht von Heiko Schwing. Sein Vater Isak war bekannt für sehr rahmige und ausdrucksvolle Nachzucht. Diese Eigenschaften hatte er auch Ilai weitergegeben, verbunden mit absolut korrekten Beinen. Leider blieb Ilai in Bezug auf Breite und Bemuskelung hinter den Erwartungen zurück. Ein Makel, den er aber nur bedingt an seine Nachkommen vererbt hat. Hier haben sich der Vater und die Mutter, beide mit 3 mal 9 bewertet, durchgesetzt. Aus beiden Jahrgängen haben wir jeweils zwei weibliche Lämmer behalten. Gekört wurde Ilai mit R 8-F8-B7.
Bahati (2017)
Bahati hatten wir von Heike Müller erstanden und stammte ursprünglich aus der Zucht von Ernst Brill. Ein mittelrahmiger Bock mit ausdrucksvollem Kopf, der mit R 8-F8-B8 gekört wurde. Leider mussten wir ihn im Rahmen der Pseudo-Sanierung nach einem Jahr abgeben. Dennoch haben aus seinem Deckeinsatz zwei sehr schöne Mutterziegen in unseren Bestand übernommen.
Larry (2016)
Nachdem unser letzter Bock unerwartet verstorben war, mussten wir uns kurzfristig nach einem Ersatz umschauen. Heiko Schwing bot uns seinen bewährten Zuchtbock Larry für den Deckeinsatz 2016 an. Larry war ein toller Bock, nicht nur wegen seiner Erscheinung, auch wegen seinem Character und Umgänglichkeit. Seine Bewertung (R9-F9-B9) kam auch in der Nachzucht zum Ausdruck. Aus diesem Jahrgang haben wir fünf Mutterlämmer behalten.
Calicular (2015)
Calicular, aus der Zucht von Volker Hoffmann, verstarb leider schon nach seiner ersten Decksaison. Auf der Auktion in Butzbach, wo wir ihn ersteigerten, wurde er mit R8-F7-B7 gekört. Bei uns angekommen hat er sich noch hervorragend entwickelt und an Bemuskelung zugelegt. Mit seiner Tochter Stella hat er uns eine Ziege hinterlassen, die über Jahre erfolgreich Nachzucht erbrachte.
Gollum (2012-2014)
Gollum hatten wir im Alter von 4 Monaten bei Kosmas Sidiropoulos erstanden. Bis zu seinem ersten Deckeinsatz im nächsten Jahr war noch genügend Zeit zur Entwicklung. Und diese nutzte er, um reichlich Muskulatur zu bilden, was er auch an seine Nachkommen vererbt hat. Unvergessen sein Sohn Gandalf (R8-F8-B9), der 2013 in Butzbach Sieger war und einen Steigpreis von 1400.-€ erzielte. Auf Grund der Qualität seiner Nachkommen, war ihm ein dritter Deckeinsatz gegönnt. In den folgenden Jahren prägten seine Töchter das Bild unserer Herde.
Usus (2009-2010)
Usus kauften wir auf der Auktion in Butzbach für unsere ersten Ramon-Töchter, die zur Bedeckung anstanden. Im folgenden Jahr sollte er dann Ramon ablösen. Leider konnte uns seine eigene Entwicklung und die Qualität seiner Lämmer nicht überzeugen. Somit wurde Usus auch im zweiten Jahr nur auf einige Ramon-Töchter eingesetzt.
Ramon (2007-2011)
Der Liebling meiner Frau, ob dies nur am Namen lag weis ich bis heute nicht. Im Katalog für die Auktion in Butzbach hatten wir zwei Böcke von Bodo Neubrech ganz oben auf unsere Merkliste gesetzt. Die Auktion sollte am Samstag sein, wurde aber am Tag davor wegen Blauzunge abgesagt. Als wir von der Absage erfuhren, haben wir sofort bei Fam. Neubrech angerufen und unser Interesse an einem der Böcke bekundet. Am nächsten Morgen ging die Fahrt dann nicht nach Butzbach, sondern nach Guldental. Kein anderer Bock war so lange bei uns im Einsatz und brachte so viele Lämmer. Ramon brachte den Rahmen in unsere Herde, der seinen Vorgängern fehlte. Auch noch lange nach seiner Zeit war unser Ziegenbestand durch seine Töchter nachhaltig geprägt.
Black One (2006-2007)
Black One hatten wir auf der Auktion anlässlich des 10 jährigen Bestehens der ZG HMH Moseltal ersteigert. Sein Vater war schwarz gezeichnet, daher sein Name. Black One selbst war ein knapp mittelrahmiger Bock mit schon sehr guter Bemuskelung. In seiner Nachzucht waren aber sehr rahmige und schwere Ziegen, die uns über viele Jahre in der Zucht begleitet haben.
Gerwin (2004-2005)
Gerwin war selbst ein nur ein durchschnittlicher Bock, der mit R7-F7-B7 auf der Auktion in Butzbach gekört wurde. Auch brachte er unsere Zucht nicht voran, einzig eine seiner Töchter blieb über mehrere Jahre im Bestand. Dies lag aber nicht an ihrer äußeren Erscheinung, vielmehr an ihrer Milchleistung und dem Umstand, dass sie auch fremde Lämmer annahm. Sie hat über die Jahre so manches Drillings-Lamm durchgefüttert.
Philipp (2003-2004)
Philipp war unser erster Bock von der ZG HMH Moseltal. Als wir von der Auktion bei uns am Stall ankamen und ihn zu den Damen führten, hatte ich so meine Bedenken. Sein Vorgänger hatte anfänglich Probleme sich bei den damals gleichaltrigen Ziegen durchzusetzen. Philipp war zwei Jahre jünger und auch nicht der Größte. Geht das gut? Doch kaum war der Strick ab, stellte er sich in Positur und erzählte den Damen wer jetzt der Chef ist und was demnächst so abgeht. Einige seiner besten Töchter waren der Grundstock für unsere weitere Zucht. Nach über 15 Jahren gehen noch fast alle Mutterziegen im Bestand auf diesen Bock zurück.
Dax (2001-2002)
Dax war unser erster Burenbock und sollte den Grundstock für unsere Herdbuchzucht legen. Leider konnten seine Nachkommen nicht die Erwartungen erfüllen.